Neuigkeiten zur Kariesentstehung

12. März 2015

Karies ist ein multifaktorielles Geschehen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen auf, daß neben der Ernährung, der Qualität und Häufigkeit der Mundhygiene, der allgemeinen Gesundheitssituation und der bakteriellen Zusammensetzung des Speichels auch andere Faktoren Einfluß auf die Entstehung von Karies haben.
Das Bakterium Streptococcus mutans (S. mutans) gilt als Hauptverursacher einer Karies. Dieser Keim ist im Speichel und vor allem im Zahnbelag (Plaque) eines jeden Menschen vorhanden (allerdings in unterschiedlicher Anzahl) und schädigt mit seinen Stoffwechselprodukten (Säure) den Zahnschmelz.
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig hat nun nachweisen können, daß ein weiterer Keim, der Pilz Candida albicans (C. albicans), welcher bei etwa 75% aller Menschen in der Mundhöhle vorkommt, für die Bildung einer Karies von großer Bedeutung ist.
Die Wissenschaftler konnten beobachten, daß der schädliche Einfluß des S. mutans durch die Anwesenheit von C. albicans erhöht wird. Die Forscher entdeckten chemische Signalmoleküle, mit deren Hilfe die beiden Erreger trotz ihrer unterschiedlichen Gattungen miteinander kommunizieren. Die von C. albicans ausgesandten Signalmoleküle lösen bei S. mutans die Produktion körpereigener Antibiotika aus, die andere Bakterien schädigen und S. mutans so einen Vorteil verschaffen. S. Mutans kann sich auf diese Weise leichter vermehren, wodurch sich die Kariesbildung ebenfalls verstärkt.

Quelle:
Sztajer H, Szafranski SP, Tomasch J, Reck M, Nimtz M, Rhode M, Wagner-Döbler I.:
Cross-feeding and interkingdom communication in dual-species biofilms of Streptococcus mutans and Candida albicans. ISME J 2014 May 13.dci: 10.1038Äsmej.2014.73 (Epub ahead of print)
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