Schlaganfall durch Kariesbakterien?

30. März 2017

In wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass das Kariesbakterium Streptococcus mutans unter bestimmten Umständen Entzündungen in Blutgefäßen auslösen und somit Schlaganfälle verursachen kann. Verantwortlich dafür ist ein kollagenbindendes Protein (Cnm-Protein), welches von einer bestimmten genetischen Variante des Streptococcus mutans Bakteriums produziert wird.

Forscher aus Japan und den USA führten nun, basierend auf diesen Erkenntnissen, nach Tierversuchen eine Studie an Menschen durch, indem sie den Speichel von einhundert, durchschnittlich 70 Jahre alten Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen untersuchten. Die Cnm-positiven Bakterien wurden bei fast 30% der untersuchten Patienten entdeckt. Bei all diesen Patienten konnte mittels Kernspintomographie eine vermehrte Anzahl kleiner Hirnblutungen nachgewiesen werden, so daß von einem erhöhten Schlaganfallrisiko dieser Patienten ausgegangen werden kann.

Das Vorhandensein von Streptococcus mutans Bakterien im Blutkreislauf steigert also das Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls, was sich durch eine sorgfältige Zahnpflege eindämmen läßt.

Quelle:
Schuichi Tonomura et al.: Intracerebral hemorrhage and deep microbleeds associated with cnm-positive Streptococcus mutans; a hospital cohort study, Scientific Reports, Doi: 10.1038/Srep 20074
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